Der retrale Zwangsbiss: Ursachen – Prophylaxe – Therapie
Beim retralen Zwangsbiss liegt eine Dysharmonie zwischen der Zahnstellung und der Kiefergelenkfunktion vor. Oft sind es unterschiedlich stark retrudiert stehende, bis hin zum Tiefbiss extrudierte Frontzahngruppen, oder ein zu schmaler Oberkieferzahnbogen, die den Unterkiefer bei maximalem Zahnkontakt eine retrale Lage zwingen. Die damit verbundenen Myoarthropathien lassen sich oft mit Hilfe von Äquilibrierungsschienen mildern. Allerdings muss nach der Ermittlung der Dysharmonie zwischen Okklusion und Kiefergelenksposition die Zahnstellung an die neue, beschwerdefreie Lage der Mandibula angepasst werden.
Die orthodontische Ausformung der Zahnbögen und das Heben einer Tiefbissrelation sind Möglichkeiten, mit denen die Kieferorthopädie helfen kann, funktionstherapeutische Maßnahmen zu begleiten, indem die Okklusion in Harmonie zur Kiefergelenkfunktion gebracht wird. Auch zahnärztlich-rekonstruktive Maßnahmen können so vorbereitet werden.
Im Kurs werden die Ätiologie und die Erscheinungsformen des retralen Zwangsbisses besprochen. Kieferorthopädische Prophylaxemaßnahmen und das therapeutische Vorgehen werden eingehend anhand von vielen Fallvorstellungen erklärt und diskutiert.
- Punkte: 8
Referent
-
Prof. Dr. Dr. Ralf J. Radlanski